Sorte 'Nero' als Halbstamm

Die Apfelbeere (Aronia)

 

Die ursprünglich im östlichen Nordamerika verbreiteten zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehörenden Aronia-Arten sind eher Deck- und Gruppensträucher als bemerkenswerte Blütensträucher. Durch den russischen Botaniker Mitschurin wurde die Art nach Russland gebracht und zählt dort heute zu den am häufigsten angebauten Wildobstarten. 1976 wurde in unserer Baumschule das erste Exemplar, ein Halbstamm der Sorte 'Nero' gepflanzt, welches sich auch heute noch bester Gesundheit erfreut. Dabei gewann die Aronia erst in den letzten Jahrzehnten an stetig wachsender Bedeutung als Obstgehölz. Sie verträgt raues Klima, auch mittlere Höhenlagen, liebt feuchte, niederschlagsreiche Standorte und stellt geringe Ansprüche an den Boden, der allerdings nicht trocken oder verdichtet sein sollte. Ein sonniger Standort ist für gute Erträge wichtig. Der 1,50-2,00 m hohe Strauch ist hart gegen Winterfröste und wegen seiner späten Blüte kaum gefährdet.

Sträucher mit 3-4 gut entwickelten Trieben werden, bei obstbaulicher Nutzung, im Abstand von 2,0 m gepflanzt. Die Baumscheibe ist offen und unkrautfrei zu halten und regelmäßig mit Kompost oder verrottetem Stalldung abzudecken. Das erhält die Bodenfeuchtigkeit und regt das Wachstum an. Ab dem 4. Standjahr ist regelmäßig auszulichten. Es werden alljährlich die kräftigsten Bodentriebe nachgezogen und die schwächeren entfernt. Nach ca. 5 Jahren beginnen die Triebe zu überaltern und werden am Boden weggeschnitten. Dadurch haben voll entwickelte Sträucher rund 40 Triebe, die gleichmäßig verteilt sein und sich nicht reiben sollten.

Die Ernte erfolgt bei Vollreife der Früchte, am besten kurz bevor diese zu "runzeln" beginnen. Der durchschnittliche Ertrag pro Strauch liegt bei 10-14 kg.

Die hinsichtlich Ertrag, Wuchskraft und Doldengröße empfehlenswertesten Sorten sind:

Aron (Dänische Selektion, etwas kompakter im Wuchs)

Nero (Russische Selektion aus der "Urfom" der Aronia)

Viking (Finnnische Selektion, spitzere Blattform)

Die langsam wachsende Sorte Hugin (Schweden) kann kleinfrüchtig bleiben. Daher haben wir diese Sorte aus dem Sortiment genommen. 

Aronia-Früchte schmecken herb, haben wenig Säure, viel Zucker und eine außerordentlich intensive, schwarzrote Fruchtfarbe. Die Mischung mit anderen, vor allem sauren Fruchtsäften ergibt wohlschmeckende Getränke. Auch für Mehrfruchtmarmeladen, insbesondere in Kombination mit Äpfeln oder Kirschen, sind Apfelbeeren sehr gut geeignet. Im Laufe der letzten Jahre wurden die Anbauflächen für Aronia bedingt durch den ständig steigenden Bedarf der Nahrungsmittelindustrie wesentlich erweitert. Auch wegen ihrer medizinischen Wirkung ist Aronia von großem Wert. Ein stärkender Einfluss auf das menschliche Immunsystem gilt inzwischen als medizinisch bewiesen. Ebenfalls wird der Aronia bei Bluthochdruck und Arteriosklerose heilende Kraft zugeschrieben.