Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides)

Der Sanddorn (Hippophae rhamnoides) aus der Familie der Ölweidengewächse ist ein sparriger Strauch, mit dornigen Zweigen und länglichen, silbrig schimmernden Blättern. Die zweihäusigen, völlig unscheinbaren Blüten entwickeln sich in den Blattachseln der vorjährigen Triebe, noch vor dem Laubaustrieb. Weibliche Pflanzen tragen vom Sommer an eine Fülle eirundlicher, 6-8 mm langer, sehr saftiger, vitaminreicher (120-300 mg je 100g Frischfrucht), oranggelber Früchte.

Sanddorn ist eine europäisch-asiatische Strauchart, die in Ihren Verbreitungsgebieten auf feuchtem bis trockenem Kies und Sand, auf Felsrändern und Felsschutt, von der Ebene bis ins Hochgebirge in mehr oder weniger großen Gruppen auftritt. Der anspruchslose, trockenresistente Strauch wird häufig als Pioniergehölz für die Begrünung von Böschungen und Halden eingesetzt. Er hat sich dabei als sehr salzverträglich erwiesen. Als dekorativer Fruchtstrauch kann er aber auch in unseren Gärten von großer Bedeutung sein.

Bei aller Anspruchslosigkeit bezüglich des Bodens verträgt der Strauch keine Staunässe. Auch sein Lichtbedarf ist hoch, deshalb sollte er frei stehen. Bei der Pflanzung ist für maximal 8-10 weibliche Pflanzen (siehe Sortenübersicht) ein männlicher Pollenspender (z.B. die Sorte „Pollmix“) vorzusehen. Stickstoffdüngung entfällt, da die Wurzeln von Pilzen besiedelt sind, die Luftstickstoff binden. Bodenbedeckung mit organischer Masse ist ratsam, während häufiges Hacken die Ausläuferbildung verstärkt. Krankheiten und Schädlinge treten kaum auf. Allerdings werden die Beeren gern von Vögeln gefressen.

Die Früchte des Sanddorns sind auf Grund ihres hohen Gehalts an Vitamin-C eine wertvolle Bereicherung unserer Ernährung. Sie finden vielseitige Verwendung, z.B. für Marmeladen, Früchtsäfte und –weine.

Auch der Strauch selbst ist eine stolze Erscheinung, wenn er mit seinem Silberlaub in der Sonne glänzt. Er kann sowohl im Mittelpunkt, wie auch als Randbepflanzung im Garten eingesetzt werden. Beachten sollte man dabei allerdings das Wachstum des Sanddorns, der  im Laufe der Jahre eine Höhe von bis zu 6 m erreichen kann, wobei durch entsprechenden Rückschnitt jedoch Einschränkungen möglich sind.

Sorten:

Dorana:  mittelstark wachsend, kompakter Wuchs, Fruchttriebe dicht mit Beeren besetzt, mittelfrüh reifende Sorte mit dem höchsten Vitamin-C Gehalt, sehr gut auch für  Kleingärten geeignet 

Frugana:  hoher, straff aufrecht wachsend, starker Fruchtbesatz, mittelgroße Früchte, hoher Vitamin-C Gehalt, besonders zum Fruchtanbau geeignet, Reife: ab Mitte Aug.

Hergo:  Massenertragssorte mit breitaufrechtem Wuchs und sehr zahlreichen mittelgroßen, hellorangen Früchten; für Plantagenanbau und für große Gärten sehr gut geeignet, Reife: Mitte Aug. – Mitte Sept.

Leikora:  robuste, breitaufrecht wachsende Sorte mit großen tieforangen Früchten; für Plantagenanbau, aber auch für Gärten bestens geeignet; hoher Vitamin-C Gehalt, farbstabil, Reife: Mitte Sept. – Mitte Okt.

Pollmix:  rein männliche Sorte, als Bestäuber der oben genannten Sorten; breitaufrechter Wuchs